AuftraggeberIn: pro Real GmbH
Jahr: 2015 – 2016
Ort: Wesenufer Hotel & Seminarkultur an der Donau
Format/Technik: Außenraumgestaltung; Boden-, Sitz- und Spielplatzobjekte, Grafik, Upcycling;
Fotodokumentation
Material: FunderMax Platten, Sand, Holz, Foliendruck auf Lampen, Möbel, Kräuter
Zusammenarbeit: Umsetzung durch Firmen und Produktionsstandorte von pro mente OÖ, ATZ Holzwerkstatt Linz
und ATZ Zweigstelle Schwaigau, Asten
IM PARK
Die Stärke künstlerischer Gestaltungsprozesse zeigt sich in der intensiven Auseinandersetzung zwischen
künstlerischen Vorschlägen und Designvorstellungen der AuftraggeberInnen. Dazu gehört, sich dem Prozess
auszusetzen und sich Widerständen oder konträren Vorstellungen nicht zu entziehen, sondern diese Energie
zu nutzen um gemeinsam hohe Qualität zu erzielen. Die Gestaltung des Außenbereichs der Seminar- und
Hotelkultur an der Donau zeigt einen fast einjährigen Prozess des Austauschs und der regelmäßigen Neuerfindung spezifischer Gestaltungsmöglichkeiten der Terrasse und des Areals in Richtung Donau, um sie für Gäste
nutzbar zu machen. Hier arbeitete der KunstRaum Goethestrasse xtd das erste Mal im Außenbereich und
kooperierte dementsprechend mit HandwerkerInnen und ExpertInnen für Materialien.
Über einen mehrmonatigen Zeitraum wandelten sich Entwürfe für einen Gartenbetrieb für kurze Pausen und
TagesbesucherInnen im Prozess mit der Auftraggeberin hin zu einem Mehrfachnutzungsraum für Seminar- und
Veranstaltungsgäste sowie TagesbesucherInnen. Der Bereich sollte tagsüber wie abends zum Verweilen, Entspannen und Austausch einladen und anlassbezogen als Restaurant erweitert werden können sowie im Alltag
des Hotelbetriebs möglichst unaufwändig integrierbar sein. Die Sichtbarkeit dieses Areals des Hotels sollte
durch die künstlerische Gestaltung erhöht werden. Die Umsetzung ergab eine Mischung aus selbst produzierten
Elementen, durch HandwerkerInnen adaptierten und angefertigten Einzelstücken sowie zugekauften Möbeln. Gestalterisch wurde eine Balance aus Hommage an die Natur und dem Künstlichen erreicht, was sich in der Auswahl
von Farben, Formen und Materialien widerspiegelt.
Es wurden Sitzgelegenheiten mit Tischen, ein Lounge-Bereich, eine Terrasse aus Lärchenholz, Bänke,
Spielplatzelemente, eine Petanque Bahn, Lichtelemente, Bücherkisten und Kräuterkisten als Gestaltungselemente realisiert. Als Adaptionsmaßnahme wurde unter anderem der Holzzaun halbiert, der den ehemaligen
Biergarten fast hermetisch abgeschirmt hat. Durch das Halbieren des Holzzauns und behängen mit Blumenkisten, wurde eine Öffnung und neue Sichtbarkeit erzeugt. Holzelemente wurden in einem Grün gestaltet,
das natürlich nicht vorkommt. Im Gegensatz zur farblichen Gestaltung unterstützt die Präsenz der Kräuter das
Natürliche im gesamten Areal visuell und olfaktorisch. Die Petanque Bahn wurde mit Sand gefüllt, der nicht
augenblicklich den Eindruck einer Spielbahn erweckt.
Der Außenbereich stellt neue Ansprüche an eine künstlerische Gestaltung, um als solche erkennbar zu sein.
Auf diese Weise wird der gesamte Bereich verändert und neu erlebbar, anstatt mit Kunstwerken als Dekoration geziert zu werden.