AuftraggeberIn: Stadt der Kulturen, Förderpreis der Stadt Linz für Interkulturalität
Jahr: 2013
Ort: KunstRaum Goethestrasse xtd, Linz
Format/Technik: Fotostudioinstallation, Porträtfotografie, Ausstellung; Fotodokumentation
Material: Fine Art Print, Leinwand, Folien, Scheinwerfer, Kamera-Equipment, Textilien, ready-made, Drucksorten
Künstlerin: Iris Andraschek
Beteiligte: Die inklusive Community des KunstRaum Goethestrasse xtd, NachbarInnen, MigrantInnenvereine und Schulen aus dem Neustadtviertel, UnternehmensvertreterInnen, PassantInnen, Bus- und StraßenbahnnutzerInnen
Ein Projekt von Iris Andraschek und KunstRaum Goethestrasse xtd
Dank an die LINZ AG LINIEN für die Bewerbung in den Bussen und Straßenbahnen Kunstankauf der Stadt Linz (2014): Iris Andraschek,
„Foto Andraschek&Töchter“

FOTO ANDRASCHEK &TÖCHTER

Der KunstRaum Goethestrasse xtd ist in einer ethnisch und sozial diversen Nachbarschaft verortet. Gemeinsam mit Iris Andraschek griff er diese Tatsache auf, um sich den AnrainerInnen zu öffnen und so neue
Verbindungen zu schaffen. Iris Andraschek hat mit diesem Kunstprojekt den Ausstellungsraum in ein temporäres Fotostudio verwandelt. Menschen aus der Umgebung wurden eingeladen, sich vor ihrem individuellen
Hintergrund fotografieren zu lassen. pro mente OÖ wurde bei diesem Projekt von lokalen MigrantInnenvereinen unterstützt. Die Nachbarschaft, NutzerInnen der Bushaltestelle Humboldtstraße und FreundInnen des
KunstRaum Goethestrasse xtd wurden aufgerufen, sich für einen Fototermin vor dem „eigenen Lebenshintergrund“ im Juni oder September anzumelden. An den vier dreitätigen Fototerminen erschienen Menschen
in traditioneller Gewandung, brachten Gegenstände und Haustiere; es kamen Sportteams, Abteilungen
aus Unternehmen, Altfamilien, Jungfamilien, Kinder sowie Alte. Für die Bilder konnten vor Ort Stoff- und
Fotohintergründe gewählt werden; Interaktionen, Emotionen und Pose waren jedoch für die Vermittlung des
eigenen Selbstverständnisses entscheidend. Der Zugang und die Erfahrung der Künstlerin waren maßgeblich
für die eindrucksvollen Ergebnisse. Die Künstlerin wählte die aus ihrer Sicht besten Bilder aus, was jedoch der
Selbstwahrnehmung mancher widersprach und besonders zur Selbstreflexion beitrug. Die ausdruckstarken
Selbstbildnisse fanden häufig Platz im eigenen Zuhause.
Angelehnt an die Ästhetik eines Fotostudios, zierten am Ende ca. 300 Porträts die Schaufenster und Wände
des KunstRaum Goethestrasse xtd. Das Erlebnis veränderte den öffentlichen Raum und war verbindend für
die lokale Gemeinschaft. PassantInnen hielten an, um sich oder FreundInnen und Bekannte auf den Bildern im
Schaufenster zu entdecken. Dabei wurde ein wesentlicher Beitrag des Projekts sichtbar: Menschen wurde
vermittelt, dass sie Teil einer Gemeinschaft sind und dass dies von Bedeutung ist.