Auftraggeber*in: pro mente OÖ
Jahr: 2023 – 2024
Ort: Wohnhaus Schützenhof, Gallspach
Format/Technik: Außenraumgestaltung, Zeichnung, Schablonentechnik, Metallbearbeitung;
Fotodokumentation
Material: Fliesen, Acryllack, Metall (beschichtet), Marmor
Beteiligte: Bewohner*innen des Wohnhaus Schützenhof (Teamleiter: Patrick Merz), Design- und Hand-
werkskollektiv: Helga Buchberger, Sylvia Greinecker, Henriette Gschwendtner, Sabine Hofmair,
Eva Lindorfer, Sandra Schabus
Fotos: Otto Saxinger
LICHT SCHAFFT FORMEN
Das Älterwerden und die Auseinandersetzung mit dem Tod an diesem „Ort des Schutzes“ gemeinsam mit den Bewohner*innen in eine künstlerische Gestaltung für einen Ort des Erinnerns und Gedenkens zu bringen, war das Anliegen an den KunstRaum Goethestrasse xtd. Diese Idee, getragen von einer Vision und der Erfahrung der Zusammenarbeit, würde, so Patrick Merz, den Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen einen Ort eröffnen, an dem sie innehalten und an die verstorbenen Menschen (ge)denken können, die als Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen einen Teil ihres Lebens im Wohnhaus verbracht haben.
Um Erinnerungen ging es in den Workshops des KunstRaum Goethestrasse xtd mit den Bewohner*innen, unterstützt vom Design- und Handwerkskollektiv. Ausgehend von sich gegenseitig erzählten Erinnerungen an Farben, Menschen und Natur wurde nach Ausdrucksformen gesucht. Bilder entstanden. Ausgewählte Motive wurden weiters im KunstRaum Goethestrasse xtd in einer Schablonentechnik kopiert und vereinheitlicht. Das Übertragen der Zeichnungen auf eine Schablone und auf die Fliesen erfolgte in einem aufwändigen und den Zeichner*innen verpflichteten Prozess durch das Design- und Handwerkskollektiv. Ein lebendiger Ort des Erinnerns wurde geschaffen, denn für die Bewohner*innen bleibt zudem das bestärkende Gefühl, sich mit ihren Zeichnungen zu „verewigen“, etwas von sich zu hinterlassen, an das sich andere erinnern werden, und die Erfahrung, gemeinsam etwas geschaffen zu haben.
Ein Miniatur-Skulpturenpark ist entstanden. In einer ellipsenförmig angelegten Umrundung aus Marmorsteinen befinden sich unterschiedlich hohe, weißliche Metallsäulen, auf denen Hausobjekte aus Keramikfliesen stehen. An den Hauswänden sind Zeichnungen von Bewohner*innen zu sehen. Jedes Haus trägt je vier Geschichten der Bewohner*innen zusammen und verbindet die Erinnerungen der Menschen miteinander.
Dank an alle Kolleg*innen von pro mente OÖ und den Bewohner*innen für die Zusammenarbeit!
Das bereits 1979 gegründete Wohnhaus ist das erste Enthospitalisierungsprojekt Oberösterreichs. Diese Pioniereinrichtung von pro mente OÖ befindet sich in einem modernisierten ehemaligen Kurhotelkomplex in Gallspach, in dem aktuell zwanzig Bewohner*innen mit psychosozialem Unterstützungsbedarf vollbetreut werden.
Wohnhaus Schutzenhof, 4713 Gallspach
ICH ERINNERE MICH! DER FILM
VILDAN TURALIĆ
KATZEN DES KUNSTRAUMS










