AuftraggeberIn: pro mente Reha GmbH
Jahr: 2017
Ort: Ambulante Psychosoziale Rehabilitation (APR) Salzburg
Format/Technik: Beitrag zu Fachtagung(6); „Tableaux Vivants“, Video; Foto– und Videodokumentation
Material: Performance, ready-made, Video, Fotodruck, Drucksorten
Beteiligte: Performerinnen, KunstRaum Community aus Kultur, Kunst und Sozialem

ALLIANZEN.

INSZENIERUNGEN VON MENSCHEN, DIE SICH SELBST INS BILD STELLEN

Atmosphären und Momente zu gestalten sind Qualitäten des KunstRaum Goethestrasse xtd. Ungewöhnliche
Umsetzungsprozesse und unkonventionelle Ideen resultieren in eindrucksvollen Ergebnissen für Beteiligte und
RezipientInnen. Deshalb wurde der KunstRaum Goethestrasse xtd eingeladen, einen künstlerischen Beitrag zu
der Tagung „Traumatherapie in der Rehabilitation“ zu gestalten.
Die neuen Räumlichkeiten der Ambulanten Psychosozialen Rehabilitation Salzburg wurden vor kurzem neu
bezogen. Daher entstand in den Vorbereitungen gemeinsam mit der Ärztlichen Leitung die Idee, die künstlerische Intervention samt abendlichem Netzwerktreffen dorthin zu verlegen, damit die geladenen ExpertInnen und
KollegInnen die Räumlichkeiten kennenlernen konnten. Der KunstRaum Goethestrasse xtd platzierte „Tableaux
Vivants“ in die Räume, um die Aufmerksamkeit der Gäste dorthin zu richten. Gleichzeitig boten diese Darstellungen von bekannten Ikonen hohen Wiedererkennungswert aus Kunst und Kultur. Im Eingangsbereich wurde
das Projekt mit Broschüren und tonloser Projektion vermittelt, die Führungen durch die Räumlichkeiten gingen
jedoch nicht auf die Tableaux Vivants ein. Die Figuren standen als Fremdkörper in den Räumen, füllten sie jedoch
mit ihrer körperlichen Präsenz.
Während die Figuren Neugier und Verwunderung der Gäste weckten, wirkten sie ebenso auf die Darstellerinnen
selbst. Der KunstRaum Goethestrasse xtd bot geladenen PartnerInnen die Möglichkeit, sich aus einer Reihe
künstlerischer Vorlagen eine Persönlichkeit für eine Allianz auszuwählen: jemanden, in dessen Rolle sie einmal
schlüpfen wollten. Durch die Transformation in die Porträts der Ikonen konnte eine spezielle Nähe geschaffen werden. Der KunstRaum Goethestrasse xtd begleitete diese Verwandlung unterstützend mit Proben,
Bewegungsübungen, Garderobe sowie Maske. Am Tag der Inszenierung bot der Prozess der Veränderung in
jene Persönlichkeit durch Maske und Kostüm einen wichtigen Beitrag für die Darstellerinnen als Einstimmung
zur Darstellung während der Veranstaltung. Die durchlebte Nähe zur gewählten Ikone und die Erfahrung der
Verwandlung blieben als prägende Erlebnisse im Gedächtnis der Darstellerinnen verhaftet.
Die Räumlichkeiten wurden durch diese lebendigen Bilder für die BesucherInnen geöffnet und erzeugten
Momente des Staunens, die am Abend nachwirkten. Die Fotodokumentationen brachten in einem weiteren
Umfeld großes Interesse an einer neuerlichen Inszenierung mit lebendigen Bildern.