Jahr: 2013, 2014 – 2016
Ort: KunstRaum Goethestrasse xtd und öffentlicher Raum
Format/Technik: Tanzpraxis und Choreografin im öffentlichen Raum; Recherche und performative Inszenierung,
Fotografie, Video, Tanzpraxis; Foto- und Videodokumentation
Material: Fotodruck, Video, Bücher, Textilien, Performance
KünstlerInnen: Tanja Brandmayr, Kollektiv Kulturfrauenballett
Ein Projekt von Tanja Brandmayr und KunstRaum Goethestrasse xtd

KULTURFRAUENBALLETT _IF I WERE A DANCER, THEN I WOULD DANCE // IF I WERE A DANCER AND I HAD A SQUARE

Selbst klare Projektideen entwickeln sich in der Umsetzung weiter und werden dadurch stärker, sowohl für die
Teilnehmerinnen als auch für das Kollektiv. Die Künstlerin Tanja Brandmayr trat mit der Idee zur gemeinsamen
Tanzpraxis, einem Kulturfrauenballett, an den KunstRaum Goethestrasse xtd heran. Das Kulturfrauenballett
ist eine Gruppe von Expertinnen aus Feldern der Kunst und Kultur, die sich als Nicht-Tänzerinnen über einen
mehrmonatigen Zeitraum in gemeinsame Tanzpraxis begaben. Neben dem Ziel Bewegungen zu erlernen und
sich selbst zu erleben, war eine laufende und abschließende Foto- und Videodokumentation geplant.
Es wurden Bewegungen einstudiert, Bewegungen anderer reflektiert, gelernt bewusst vorwärts und rückwärts
zu gehen, woraus nach und nach eine Choreografie aufgebaut wurde. Die Selbstwahrnehmung, die Körperwahrnehmung und die Wahrnehmung der anderen in diesem tänzerischen Kollektiv wurden dabei geschärft. Wann fühlt
sich eine Bewegung richtig an und wie gehen wir gemeinsam? Die implizite Reflexion beleuchtete das Selbst
und die Anderen, den eigenen Platz im Kollektiv, das Selbstverständnis des Kollektivs und den gegenseitigen
Austausch.
Während sich dieser Erfahrungsprozess im Rahmen des Projekts entfaltete, entwickelte sich das Projekt
inhaltlich und konzeptionell weiter. Der Titel des ersten Teils If I were a dancer, then I would dance! basiert auf der
Diskussion eines Ausstellungstitels von Carolee Schneemann, der die Kulturfrauen dazu veranlasste, sich mit der
professionellen Tätigkeit der anderen näher zu beschäftigen, sich als Tänzerin vor der Fotokamera zu präsentieren und gemeinsame choreografische Elemente ausschließlich vor der Videokamera zu erproben.
Der Titel des zweiten Teils ergab sich aus der gemeinsamen Bewegung im Quadrat als Grundform für weiterführende Tanzpraxis: If I were a dancer and I had a square. Im Vordergrund stand das Erleben der gemeinsamen
Bewegung in unterschiedlichen Umgebungen: im Schnee am Pyhrnpass, in Grado im Meer, am Hauptplatz in Linz,
auf einem Segelflugplatz und in der Produktionshalle von Smartwork Linz. Die gewählten Orte brachten der Umsetzung die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, was dem Prozess eine weitere Erfahrungsebene hinzufügte und
in einer Foto- und Videopräsentation im Schauraum des KunstRaum Goethestrasse xtd mündete.